Schubert (1797-1828)
Choral Works
An die Sonne (O Sonne, Königin der Welt)
for mixed voices & piano, D. 439
혼성 합창곡 '태양에'
Johann Peter Uz (1720-1796) text
An die Sonne
Language: German
Translation(s): DUT
[O Sonne, Königin der Welt,
Die unser dunkles Leben erhellt]1
O Sonne, Königin der Welt,
Die unser dunkles Rund erhellt
In lichter Majestät;
Erhab'nes Wunder einer Hand,
Die jene Himmel ausgespannt
Und Sterne hingesät!
Noch heute seh' ich deinen Glanz,
Mir lacht in ihrem Blumenkranz
Noch heute die Natur.
Der Vögel buntgefiedert Heer
Singt morgen mir vielleicht nicht mehr
Im Wald und auf der Flur.
Ich fühle, daß ich sterblich bin,
Mein Leben welkt wie Gras dahin,
Wie ein verschmachtend Laub.
Wer weiß, wie unerwartet bald
Des Höchsten Wort an mich erschallt:
Komm wieder in den Staub!
Wenn mich das finstre Grab verschlingt,
Ein ewig Schweigen mich umringt,
Mich die Verwesung nagt:
Alsdann bleibt alles doch zurück,
Und hätte gleich ein lächelnd Glück
Mir keinen Wunsch versagt!
O Torheit, wenn ich mich verkannt,
Und, nach der Erde Lieblingsstand,
Nach großem Gut gegeizt!
Wenn mich der Ehre schimmernd Kleid
Und aller Prunk der Eitelkeit
Zu niederm Neid gereizt!
Verlangt mein leiser Wunsch zu viel?
Verfolg' ich ein zu weites Ziel
Auf ungewissem Pfad?
O Gott, ich beuge mich vor dir!
Hier bin ich, es geschehe mir
Nach deinem bessern Rat!
Der Mensch, der aufgeblasne Tor,
Schreibt seinem Schöpfer Weisheit vor?
Dir, großer Menschenfreund?
Du liebst ihn mehr, als er sich liebt,
Wenn deine Huld nicht immer gibt,
Was jedem nützlich scheint.
Wenn der betaute Morgen lacht,
Wenn von den Fittigen der Nacht
Die Stunden kühler sind;
Spricht mir die Weisheit liebreich zu:
O Sterblicher, was sorgest du,
Und wünschest in den Wind?
Der dich gemacht, sorgt auch für dich!
Nicht auf die Erde schränket sich
Der Plan des Himmels ein.
Dies Leben ist ein Augenblick,
Ein Frühlingstraum das längste Glück:
Du sollst unsterblich sein!
Gedanke der Unsterblichkeit,
Der über Erde, Welt und Zeit
Ein edles Herz erhebt!
Empöre dich in meiner Brust,
Wenn die Sirene falscher Lust
Mich klein zu machen strebt!
Die Rosen um des Lasters Haupt
Verblühen, ehe wir's geglaubt,
Und ihr Genuss entehrt.
Ich bin ein Pilgrim in der Zeit;
Nur Freuden einer Ewigkeit
Sind meiner Sorgen wert.
Gib mir, o du, der willig gibt,
Ein Herz, das nur das Gute liebt,
Und rein und heilig ist!
Mach' andre groß, o Gott! ich sei
Vergnügt und meiner Pflicht getreu
Ein Weiser und ein Christ!
John Eliot Gardiner, Cond
Monteverdi Choir
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